Kingdom of Music
Britische Musik aus drei Jahrhunderten: Semjon Kalinowsky (Viola) und Konrad Kata (Orgel), Bremen. 1904 behauptete der deutsche Schriftsteller Oscar A. H. Schmitz in seinem Aufsatz „Das Land ohne Musik“, dass es in England gar keine eigene Musik gebe – ein gängiges Vorurteil! Bereits damals konnte man dieser These das Wirken seiner Zeitgenossen, der britischen Komponisten Edward Elgar, Arthur Sullivan, Charles Villiers Stanford, Charles Hubert Parry, Gustav Holst und Percy Grainger entgegenstellen. Und ein Blick zurück in vergangene Jahrhunderte lässt Namen wie Henry Purcell, Thomas Tallis oder William Lawes aufstrahlen, sowie den von Mozart geschätzten Komponisten Thomas Linley. Aber Vorurteile sind bekanntlich schwer zu bekämpfen, und so wurde das Land, in dem immerhin um 1580 von einem Unbekannten das weltbekannte „Greensleeves“ komponiert wurde, lange dem Verdacht ausgesetzt, keine eigene Musik erschaffen zu können. Das Duo Kalinowsky / Kata begibt sich in dem Programm „THE KINGDOM OF MUSIC – britische Musik aus drei Jahrhunderten“ (seinem Credo als Retter vergessener Musik treu) auf eine faszinierende Zeitreise in das faszinierende Reich der britischen Musik von Barock bis Gegenwart und lädt die Zuhörerinnen und -hörer ein, die (wieder)entdeckten musikalischen Schätze zu genießen. Das Konzert im Neheimer Dom St. Johannes beginnt am Sonntag, 29. Mai, um 16:30 Uhr. Der Eintritt ist frei, wir laden herzlich ein. Die Veranstaltung ist aus der Reihe RESONANZ-Musik in St. Johannes.
Das für den 12. Juni angekündigte Familienkonzert „Alice im Orgelland“ wird bereits am Samstag, 11. Juni, stattfinden. Nähere Informationen folgen! Am Samstag, 25. Juni, beginnt 19:00 Uhr die „Serenade“ für Streicherensemble und Harfe, ebenfalls in St. Johannes.
Semjon Kalinowsky
erhielt seine künstlerische Ausbildung als Bratschist an der Staatlichen Hochschule für Musik Lemberg (1977-84) und später an der Staatlichen Musikakademie Danzig (1984-85).
Als Solist und Kammermusiker tritt er regelmäßig bei renomierten Festivals in Europa und Israel auf. Er ist Mitglied beim Trio Arpeggione und spielt regelmäßig in Duo mit seiner Frau, der Pianistin Bella Kalinowska..
Zu den Höhepunkten der letzten Konzertsaisons gehörten seine Auftritte bei solchen Festivals, wie: Wuppertaler Orgeltage, Orgelfestival Rønne, IDO Düsseldorfer Orgelfestival, Bach-Tage Aachen, Orgelfestwochen Rheinland-Pfalz, Jewish Musik Days in Haifa, Orgelsommer Lübeck, Orgelsommer Darmstadt, Pargas Orgeldagar, Het Orgel Park Amsterdam, Orgelfrühling Eisenstadt, Orgeltage Hohenems, Orgelfestival Svendborg, Kathedralfestival Brügge und Orgelfestival Malta.
Als Herausgeber hat Semjon Kalinowsky zahlreiche in Vergessenheit geratene Werke für Viola, deren Notenmanuskripte er in den europäischen Musikbibliotheken aufgespürt hat, bei namhaften Verlagen wie: Robert Lienau, Peters, Hofmeister, Schott und Bärenreiter veröffentlicht. Semjon Kalinowsky spielt eine Viola von Johann Baptist Schweitzer, 1817.
Konrad Kata
studierte 1987-92 Orgel bei Joachim Grubich an der Frédéric-Chopin-Musikakademie in Warschau und 1992-98 bei Martin Haselböck an der Musikhoschschule Lübeck. Seine Ausbildung vertiefte er bei über 20 Meisterkursen, die er bei führenden europäischen Pädagogen absolviert hat. In den Jahren 1994 und 1995 erhielt er Prämien beim Lübecker Possehl-Musikpreis-Wettbewerb und 1996 bekam er den 3. Preis beim Johann-Heinrich-Schmelzer-Wettbewerb in Melk, Österreich. In den Jahren 1999-2009 erweiterte er seine Horizonte durch das Studium der Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Als Kammermusiker ist er Mitglied im Trio St. Cäcilia und ein gefragter Continuo-Spieler (Orgel und Cembalo) in verscheidenen Ensembles und Orchestern in Norddeutschland. Seit mehreren Jahren verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Bratschisten, Semjon Kalinowsky.
Konrad Kata ist Organist in der Pfarrei „Zu den Lübecker Märtyrern“ in Lübeck. Seit 1987 führt ihn eine rege Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker ins In- und Ausland. Rundfunk- und CD-Einspielungen begleiten seine musikalischen Aktivitäten.