Lesung
Die Veranstaltergemeinschaft „Gedenken an den 09. Nov. 1938 Arnsberg, zu der u.a. auch das KBW Arnsberg-Sundern, das Dekanat Hochsauerland-West, die Pfarrei St. Johannes B. Neheim und Vosswinkel und die Pfarrei St. Petri Hüsten gehören, lädt zu einer Lesung von Michael Bergmann aus seinem Buch „Mameleben“ und Gesprächen ein.
Am 10. November 2024 um 16 Uhr ist Michel Bergmann zu Gast in der Ehemaligen Synagoge in Neheim. Michel Bergmann geboren am 6. Januar 1945 in Riehen bei Basel, ist ein schweizerisch-deutscher Regisseur, Filmproduzent, Journalist und Schriftsteller. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er mit seiner Familie zuerst in Paris und danach in Frankfurt am Main, wo er nach dem Studium eine Ausbildung bei der Frankfurter Rundschau absolvierte und anschließend als freier Journalist tätig wurde. Später wechselte er in die Filmbranche, wo er als Regisseur, Produzent und vor allem als Drehbuchschreiber für Film und Fernsehen in Erscheinung trat (Hallo Onkel Doc, Otto – Der Katastrofenfilm, Hagedorns Tochter, Bis dass dein Tod uns scheidet, My Lovely Monster, Polizeiruf 110, Unter Verdacht, SOKO Wismar etc.). Daneben schrieb er Beiträge für Printmedien und verschiedene Anthologien. Seit 2010 widmet er sich vermehrt dem Schreiben von Romanen, die oftmals verfilmt wurden. Sein aktuelles und sehr persönliches Buch „Mameleben“ stellt er in Neheim im Rahmen einer Lesung mit viel Gesprächsmöglichkeit vor.
Michel Bergmanns Buch „Mameleben“ porträtiert eine besondere Person in seinem Leben: Im Fokus steht seine Mutter Charlotte, die dem Bild der aufopferungsvollen jüdischen ‚Mame‘ entspricht. Nur knapp ist sie dem Holocaust entkommen, Sohn Michel kommt im Januar 1945 in einem Schweizer Internierungslager zu Welt, wohin sie sich, anders als der Rest ihrer Familie, retten konnte. Das Trauma des Erlebten überträgt sich auch auf den Sohn, der unter der Fuchtel seiner Mutter steht, sie ist übergriffig, besitzergreifend, aber eben auch warmherzig, lustig und lebensfroh. Diesen Zwiespalt, diese Spannungen lotet der Autor auf berührende und liebevolle Weise aus. Großartig und nervtötend, liebevoll und erdrückend, aufopfernd, aber auch übergriffig – Michel Bergmann liebt seine Mutter Charlotte und hält sie manchmal nicht aus. Er erzählt in diesem Buch, in dem er nichts und niemanden schont, die Geschichte dieser eigenwilligen, starken Frau: ihre Vertreibung aus Deutschland, der Verlust fast der gesamten Familie, das Glück, ihren künftigen Ehemann wiederzufinden, und dennoch ein Schicksal, bei dem sie allzu oft ganz auf sich allein gestellt ist. aber es ist auch ein Buch das eine Suche beschreibt. Ein Sohn auf der Suche. Auf der Such nach sich selbst.
Termin: Sonntag , 10. November 2024, 16.00 Uhr
Ort: Ehemalige Synagoge Neheim, Mendener Straße 35, Arnsberg-Neheim