Pfingsten
Nach der Himmelfahrt Jesu sind die Jünger auf sich gestellt. Vor ihnen liegt die größte Aufgabe der Menschheit. Jesus hat sie im Markusevangelium sehr deutlich formuliert: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!“ Für diese Aufgabe hat er sie vorbereitet. Für diese Aufgabe brauchen sie Pfingsten. Dafür hat der Herr ihnen den Geist des Vaters versprochen. So sehr der Heilige Geist im Sprechen oft untergeht, so wichtig erscheint er am Pfingsttag. Er gibt den Jüngern die Kraft und den Mut den nächsten großen Schritt zu machen. Ein altes Gebet aus dem 13. Jahrhundert versucht diesen Geist in Worte zu fassen:
Komm herab, o Heil’ger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.
Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.
Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not.
In der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.
Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.
Ohne dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.
Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.
Wärme du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.
Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.
Lass es in der Zeit bestehn,
deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit. Amen. Halleluja.