Über Franz Stock
An den Feierlichkeiten zu Libori nahm auch der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier statt. In seiner Rede betonte er die bleibende Wichtigkeit von Franz Stock als Vorbild für die Suche nach Frieden. Er sagte:
„Ich denke heute beispielhaft an einen Priester aus dem Erzbistum Paderborn, Franz Stock, der in Paris Theologie studiert hatte. Als Wehrmachtspfarrer in Frankreich hat er sich dann aufopferungsvoll um französische Kriegsgefangene gekümmert, hat selber hunderte zur Exekution verurteilte Kämpfer der Résistance begleitet. Als er selber nach der Kapitulation Kriegsgefangener war, hat er bei Chartres ein großes Priesterseminar unter Gefangenen geleitet. Der Abbé Stock, wie er dort heißt, wird noch heute in Frankreich in hohen Ehren gehalten; schon 1949 fand eine Gedenkfeier für ihn im Invalidendom statt – zum ersten Mal überhaupt für einen Deutschen. Und sogar der Platz vor der Gedenkstätte des französischen Widerstands gegen die deutsche Besatzung auf dem Mont Valérien ist nach ihm benannt. Der damalige Nuntius in Frankreich, der den früh verstorbenen Seelsorger 1948 beerdigte, Angelo Roncalli, der spätere Papst Johannes XXIII., hat über ihn gesagt: ´Abbé Stock, das ist kein Name, das ist ein Programm`.“
(Bildnachweis: Bundesregierung/Steffen Kugler)