
80 Jahre
Abbé Franz Stock baut Brücken wechselseitiger Achtung und Wertschätzung:
Vor 80 Jahren eröffnete das „Priesterseminar hinter Stacheldraht“ – Botschaft von damals für heute „Gott kennt nur Menschen, seine Geschöpfe“.
Paderborn / Neheim / Orléans / Chartres. (pdp) Frankreich im Jahr 1945. Am 8. Mai 1945 endet der Zweite Weltkrieg in Europa durch die vollständige Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Es scheint auf den ersten Blick ein rein historisches Datum zu sein: Wenige Wochen zuvor begann die französische Militärverwaltung kriegsgefangene deutsche Theologiestudenten in einem Lager in Orléans zusammenzuführen. Später wurde daraus das sogenannte „Priesterseminar hinter Stacheldraht“. Zu dessen Leiter – Regens – war bereits am 13. März 1945 Franz Stock bestellt, ein Priester des Erzbistums Paderborn, der am 22. April 1945 dort eintraf. Für die französische Militärverwaltung war Franz Stock damals kein Unbekannter: 1904 in Neheim im Sauerland geboren, wurde er in seiner Jugend von der katholischen Jugend- und Friedensbewegung „Quickborn“ geprägt, durch die er Kontakte auch mit Franzosen bekam, die doch sonst allgemein als „Erbfeinde“ angesehen wurden – was auch andersherum galt. So lernte Franz Stock schon Ende der 1920er Jahre durch wechselseitige Besuche Land und Leute kennen.
1932 in Paderborn zum Priester geweiht, leitete Franz Stock seit 1934 die deutschsprachige Gemeinde in Paris. In diesen Jahren wurde er mit der Kultur seines Gastlandes noch tiefer vertraut. Eben diese geistigen Schätze brachte Franz Stock nach der deutschen Besetzung von Paris im Sommer 1940 im Sinne eines Brückenbauers deutschen Wehrmachtssoldaten nahe, damit sie diesem Land und seinen Bewohnern – im Unterschied zur nationalsozialistischen Doktrin – mit Achtung begegneten.
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