
Ostern
Der Frühling ist endlich da. Es ist Auferstehungszeit. Die Erde bricht auf. Bunte Frühlingsblumen sprießen hervor. Knospen öffnen sich. Wir genießen die ersten Sonnenstrahlen auf unserer Haut. Wohltuende Wärme breitet sich aus.
Ich spüre, dass mein Herz sich auftun will. Doch etwas hält es zurück, in den einsetzenden Jubel mit einzustimmen. Die vollkommene Osterfreude, wer hat die schon?
Schicksalsschläge im Bekanntenkreis gehen mir durch den Kopf. Corona bestimmt immer noch unseren Alltag. Jeden Tag neue Meldungen von Krieg und Terror im Fernsehen. So vieles ist da, was Angst macht. Sorgen, die niederdrücken, Gedanken weit weg von Auferstehungsglaube und Osterfreude.
Doch dann ist Ostern plötzlich da. Wir vertiefen uns in das Festevangelium, die Geschichte der Auferstehung.
Da ist zunächst das leere Grab. Die Frauen vor dem leeren Grab. Noch ist ihnen der Auferstandene nicht erschienen. Doch das leere Grab lässt hoffen, dass das Wunderbare eingetroffen sein könnte.
Vor der Osterfreude liegt das leere Grab. Die Zeit zwischen Ahnen und Gewissheit. Die bange Frage, ob die Saat, die wir in die Erde geben, aufgehen, ob unsere Wünsche sich erfüllen werden? Wir wissen es nicht, wir hoffen, dass alles gut wird. Wir hoffen, dass Kranke gesunden, dass Schmerz und Kummer gelindert werden, Kriege plötzlich enden und dass in vielleicht einzelnen, aussichtslos scheinenden Fällen sogar ein Wunder geschieht.
Wir haben die Hoffnung, immer nur die Hoffnung. Die Hoffnungsfreude ist unsere Auferstehungsfreude. Sie ist nicht immer jubelnd und glänzend, sondern klein, mühsam sich durchkämpfend und sie hat für jeden ein anderes Gesicht.
Die Hoffnung hat so viele Gesichter und jedes „Halleluja“ seinen eigenen Klang.
Zum Osterfest – dem Fest des Lebens – wünsche ich uns die Hoffnung und die Ermutigung, die der Gekreuzigte und Auferstandene uns bringt.
Susanne Hardes, Gemeindereferentin
So wünschen wir als Kirchengemeinde allen ein gesegnetes Osterfest!